Hans-Thies Lehmann
inkl. MwSt., kostenloser Versand
Lieferzeit 1 - 3 Werktage
HANS-THIES LEHMANN – Postdramatisches Theater
Ein Film von Christoph Rüter
Dauer: 42 Min.
Eine Koproduktion von Akademie der Künste Berlin und Christoph Rüter Filmproduktion, 2019
Für eine MP4-Datei übersende ich Ihnen einen Vimeo-Link der passwortgeschützt und 4 Wochen gültig ist.
Bei einem DVD Versand ins Ausland fallen zusätzlich 9,- Euro Versandgebühr an.
Filmbeschreibung
Aus Anlass des Symposiums "Postdramatisches Theater weltweit" in der Akademie der Künste Berlin 2019, entstand im Auftrag der AdK der oben genannte Film.
20 Jahre nach dem Erscheinen von Hans-Thies Lehmanns bahnbrechender Schrift Postdramatisches Theater im Verlag der Autoren diskutierte die Akademie der Künste in einem zweitägigen Symposium internationale Resonanzen und Perspektiven des postdramatischen Theaters in Wissenschaft und Kunst.
Mit Postdramatisches Theater unternahm Hans-Thies Lehmann 1999 den umfassenden Versuch, die Umbrüche im westlichen Theater seit Ende der 1960er Jahre, seine erweiterten künstlerischen Mittel und neuen Zugriffe auf die Gegenwart in der medial und politisch sich rasant verändernden Welt wissenschaftlich zu verorten, dabei konkret und zugänglich zu beschreiben. Das Buch wurde weltweit als Impuls kultureller Öffnung verstanden.
"Heiner Müller antwortete auf die Bezeichnung „postmodern“ trocken, dass er überhaupt nur einen Autor dieser Art kenne: August Stramm von der Post. Dabei hat die kleine lateinische Silbe mit der schillernden Bedeutung „nach“ den wunderbaren Vorteil, sich gleichzeitig auf etwas beziehen und doch kritisch davon absetzten zu können. Und schon ist man mittendrin in der nie stillzustellenden Denk- und Erfahrungsbewegung, die auch die „Postdramatik“ auszeichnet.
Auf einmal hatten nicht nur die Drama verweigernden Dramen eines Heiner Müller und einer Elfriede Jelinek einen Gattungsnamen, sondern auch die nur als „Event“ oder „Happening“ behandelten, handlungslosen Spielrituale eines Robert Wilson. Mit dem Namen kam auch ein Status, und unversehens schlugen die Torhüter und Lordsiegelbewahrer der klassischen Kunst Alarm. Denn plötzlich schien das kleine Präfix der ehernen Hierarchie der Dramatik, in der das feste Gefüge aus Handlung und Rollenspiel die Spitze bildete, den Krieg anzusagen.
Dabei zielt Postdramatisches am allerwenigsten auf kämpferische Abschaffung von dramatischen Mitteln, als vielmehr auf deren radikale Bewusstmachung, Ausweitung, Veruneindeutigung, in jedem Fall: auf immer neuen, nie fixierten Gebrauch. Dass mancher, der bis dahin glaubte, die dramatische Kunst durch und durch verstanden zu haben, sich dadurch angegriffen fühlte, ist unvermeidlich. Und so läutete Lehmanns Buch kurz vor der Jahrtausendwende tatsächlich auch eine kleine Zeitenwende in und um das Sehen und Sprechen von Theater ein."
Berliner Zeitung 2019
Mitwirkende
Nele Hertling, Frank Hentschker, Hans-Werner Kroesinger, René Pollesch, Tom Stromberg