Krimis und das Dritte Reich
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Krimis und das Dritte Reich
Ein Film von Christoph Rüter
mit Philip Kerr (London), Volker Kutscher (Köln) & Dominique Manotti (Paris)
Format: Dolby, PAL
Sprache: Deutsch, Französisch, Englisch
Region: Alle Regionen
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Produktionsjahr: 2016
Laufzeit: 53 Minuten
ZDF / Arte
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Filmbeschreibung
Der Film erzählt von drei Schriftstellern aus Europa, die sehr erfolgreich Krimis über eine Zeit schreiben, die bis heute noch nie Krimistoff war: das Dritte Reich, das selbst als Zeit unfassbarer Verbrechen in die Geschichte eingegangen ist.
Dominique Manotti legte 2004 ihren dunkelsten Roman vor: „Das schwarze Korps“, in der sie die Machenschaften der französischen Gestapo in Paris im August 1944 schildert. Philip Kerr schickt seit 1988 seinen hard-boiled-detective Bernie Gunther, ein ehemaliger Kommissar, in die finstersten Ecken des Nazi-Reiches mit SS-General Heydrich im Nacken. Im Gegensatz zu Kerr beginnt Volker Kutscher seine Romanreihe in der Weimarer Republik. Ihn interessiert, wie sein Protagonist Gereon Rath, auch ein Kommissar in Berlin, den Übergang von der Demokratie zur Diktatur verkraftet. Kritiker und Leser - ein internationales Millionenpublikum - loben nie erfahrene Leseerlebnisse. Die Romane haben die Verführungskraft eines Suchtmittels; man spricht von atmosphärisch dichten Krimis, die ein Delirium aus Gewalt und Verbrechen nachzeichnen, mit hoher zeitgenössischer Substanz. Die Nazi-Ära durfte bisher nicht zur Unterhaltung missbraucht werden – so das unausgesprochene Tabu in Deutschland. Über den Umweg Krimi lassen sich aber viele Leser gerne in ein Thema hineinzeihen, das sie normalerweise abschrecken würde. Alle Protagonisten der Romane finden eine teuflische Welt vor, die sie vor existentielle Fragen stellt: Wie überleben in einer Welt, die so wahnsinnig geworden ist, dass Lebenszeit und Weltzeit in eins fallen? Der Diktator will die ganze Welt mit in den eigenen Abgrund reißen. Nach ihm soll es keine „Zeit“ mehr geben. Schwerer Stoff für Krimis, den die Schriftsteller aber glänzend meistern.
„Man muss sie fast als Tabubrecher bezeichnen. Denn: Den National-sozialismus, Hitler, seine Braunhemd-Schergen und ihre unfassbaren Verbrechen in die Unterhaltungsliteratur zu hieven, galt lange Zeit als ein unausgesprochenes No-Go. Vor allem in Deutschland. Es mag also nicht verwundern, dass es zuvorderst ein nach eigener Aussage „mit sehr schwarzem Humor gesegneter“ Brite war, der dieses unappetitliche Thema ins Zentrum seiner Krimigeschichten stellte. Mit nachhaltigem Erfolg. Regisseur Christoph Rüter hat diese drei „Tabubrecher“ für seine Doku nun bei ihrer Arbeit zwischen New York, Berlin oder London besucht und ist mit ihnen an geschichtsträchtige Orte gegangen – etwa ins Haus der Wannsee-Konferenz, wo Philip Kerr für sein neues Buch recherchiert, in ein ehemaliges KZ, wo Volker Kutscher eine beklemmende Lesung hält, und nach Paris wo Madame Manotti noch immer mit kämpferischer Verve über ihr Sujet erzählt.
SEHENSWERT.“
Wiesbadener Kurier, 2016